Vom Tischgrill bis zum Vakuumgreifer:

Was dabei herauskommt, wenn Schule und Unternehmen sich zusammentun, konnten Besucherinnen und Besucher beim Abend der Technik am 26. Juni in der Aula des Gymnasiums Spaichingen bestaunen. Dort präsentierten die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler ihre Facharbeiten im Profilfach Naturwissenschaft und Technik (NwT), an denen sie in den letzten Wochen geplant, geforscht, getüftelt und gebaut hatten. Das alles in enger Kooperation mit Firmen der Region, die den Schülerinnen und Schülern Aufgaben stellten und sie bei ihren Arbeiten betreuten.

In seiner Begrüßungsrede freute sich Schulleiter Jürgen Pach über die vielen „tolle Projekte“ und bedankte sich bei den beteiligten Firmen für ihre Partnerschaft. In den Unternehmen hätten die Schülerinnen und Schüler auch wichtige Einblicke in die Industrie bekommen, hob Pach den Beitrag der Partnerschaft zur Berufsorientierung hervor.

Eltern, Lehrer, Mitschüler und interessierte Gäste waren gekommen, um sich die Projekte anzuschauen und sie sich von den jungen Tüftlern kompetent erklären zu lassen.

So haben Fabian Lutz und Filip Sorescu bei der Firma Anton Häring einen Roboterarm konstruiert, der Bälle in eine ebenfalls von den Schülern entworfene Kugelbahn  legen kann. Bei der Firma Dreher Präzisionsteile haben sich Jonathan Glaser, Marie Berchtold und Sascha Dreher eine Konstruktion ausgedacht, die Dreh- und Frästeile so unter ein Messgerät positioniert, dass Fehlmessungen ausgeschlossen werden. Mit dem Thema Fehlervermeidung haben sich auch Clara Merkt und Laura Marginean bei Fimotec Fischer auseinandergesetzt. Mithilfe einer Kamera und Künstlicher Intelligenz überprüft ihre Konstruktion die richtige Lage von Werkstücken.

Saphira Ludwig, Sara Al Halabi und Sydney Siepmann haben bei der Firma Forschner Hochvoltschütze so programmiert, dass sie den Stromfluss stoppen, wenn – beispielsweise zwischen einem E-Auto und einer Ladesäule – zu viel davon fließt. Beim Unternehmen Berthold Hermle haben Alicia Knüttel, Anna Perepelitsyn und Lena Schumm einen Safe konstruiert, der durch besonderes Geschick bei einem Computerspiel geöffnet werden kann. Der Tresor soll in Zukunft bei Messen zum Einsatz kommen. Einen stylischen orangenen Bluetooth-Lautsprecher haben Anika Frank, Kilian Hasenknopf und Tamara Knüfer bei der Firma HEWI entwickelt und gebaut.

Beim Unternehmen Karl Storz haben Albert Kober, Henrik Ludwig und Marian Eisold eine Lampe mit verstellbarer Brennweite konstruiert. Ben Hasselbrinck, Mal Zena, Yusuf Aluclu haben bei der Firma Konrad Merkt an einem so genannten Table Module Assistent (TMA) gearbeitet und eine Software erstellt, die QR-Codes auf Werkstücken scannt und dann deren Schraubpunkte anzeigt, so dass Montagefehler vermieden werden.  Den Einfluss von Anodisierungsverfahren auf Titan haben Daria Meier, Gina Anagnostopoulos und Hannah Pronet bei der Firma Marquardt Medizintechnik untersucht.

Einen Vakuumgreifer für Bauteile und Bleche, die laserbeschriftet  werden sollen, haben Julian Rousetty, Tarik Sener, Jona Scheidecker bei MBengineering konstruiert und programmiert. Danny Schabert und Mattes Haller haben beim Unternehmen MS Spaichingen eine Anlage gebaut und verschaltet, die mithilfe von Sensoren verschiedene Klötze erkennen und sortieren kann. Einen elektrisch-mechanischen Testaufbau für einen Siemens-Servomotor haben sich Lilly Jahreis und Melissa Horras bei MS XTEC ausgedacht. Bennet Knebel, Nio Mattes und Lenny Hafner haben bei der Firma Paul Kauth einen Tischgrill konstruiert.

Drei NwT-Facharbeiten waren nicht bei Firmen, sondern am Gymnasium Spaichingen angesiedelt. So entwickelten Alesia Radoi, Maya Roos, Teresa Hauser, Antonia Kiesel und Amos Wangerin in zwei Teams ein Transistor-Stecksystem für den Physik-Unterricht. Ihre selbstentworfenen Bauteilträger sind nicht nur leichter in der Handhabung, sondern auch erheblich günstiger als diejenigen, die die Schule bisher für teures Geld im Handel kaufen musste. Ebenfalls dem Gymnasium zugute kommt ein mobiler Verkaufsstand, den Andreas Kaufmann, Hannes Fuhrmann und Marc Krebs designt und gebaut haben. Der Stand kommt künftig beispielsweise bei Kuchenverkäufen oder Schulfesten zum Einsatz.

Zudem präsentierten Felix Hafner, Joel Dankert und David Schuhmacher am Abend der Technik ihren Roboter, mit dem sie bei der Robocup-Europameisterschaft in Italien den fünften Platz erreicht hatten. Und auch zwei Jugend-forscht-Landessieger-Teams stellten ihre Projekte vor. Die beiden Sechstklässler Niklas Pulvermüller und Amos Hermann zeigten ihre Messapparatur, mit dem sie den Abstand von überholenden Autos zu Radfahrern messen können. Und Jaris Gäckle sowie Maria und Alexander Effinger aus der Klassenstufe acht stellten ihren intelligenten OP-Schrank vor, der mithilfe einer Sprachsteuerung auf Zuruf die benötigten Utensilien ausgibt und die Entnahme dokumentiert.

Föhl